Christian Rothwangl Kunst (artworks)

Christian Rothwangl (geb. 1993, Bruck an der Mur, Österreich) studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Professor Gunther Damisch und Christian Schwarzwald, an der Slade School of Fine Art London, sowie in Hamburg bei Jutta Koether im Zuge des ASA Stipendiums der HFBK Hamburg. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien, Österreich.

Die während der Residency in Petömyhályfa (HU) begonnene Werkserie, zeigt großformatige Leinwandarbeiten sowie ein Konvolut an Zeichnungen, die mittels der Dekonstruktion realer Gesetzmäßigkeiten Themen aus der queeren Kultur sowie menschliche Beziehungen bearbeiten. Die anhand einer instinktiven Gestik entstandenen Zeichnungen bilden den Ausgangspunkt der Arbeit des Künstlers. So verwendet Christian Rothwangl sie partiell als Studie für die Malerei auf Leinwand, zugleich stellen sie eine eigenständige Werkgruppe dar, die begonnene, teils mit den Großformaten korrespondierende Erzählstränge fortführt. Einzelne, zwischen Figuration und Abstraktion changierende Motive werden auf den Leinwänden aufgegriffen und weiterbearbeitet. Hierbei bedient der Künstler sich unter anderem aus einem Fundus wiederkehrender, ambiguer Formen sowie lebender Modelle, die zu unterschiedlichen Assoziationen anregen, sich einer eindeutigen Zuordnung jedoch entziehen.
Einige Protagonisten der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten stellen als Fabelwesen anmutende Figuren dar, deren Interaktion erzählende Sujets suggerieren. Ein wiederkehrendes Motiv bilden miteinander agierende Körper, denen anstelle eines menschlichen Kopfes der eines Pferdes aufsitzt. Beim Anblick der wie aus einer Fantasiewelt entsprungen Gestalten verschwimmen Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und Illusion. Der Künstler kreiert mittels seiner Arbeiten eine mystische Unwirklichkeit, die Fragen aufwirft, Vermutungen provoziert und den Betrachter stimuliert, verschiedene Narrative zu spinnen.

Ein weiteres Augenmerk von Rothwangl  gilt der überbordenden Farbinformation, die zunehmende Bedeutung in den Arbeiten des Künstlers einnimmt. Wie die beständig auftretenden, teils an Ornamentik erinnernden Formen, dekonstruieren auch fließende Farbschleier und Bänder räumliche Gesetzmäßigkeiten und lassen Vorder, Mittel - und Hintergrund miteinander verschwimmen. Der Farbauftrag ist von einer Durchlässigkeit gekennzeichnet, die sich zur persönlichen Handschrift des Künstlers etabliert hat und die er mittels einer eigens entwickelten, technischen Raffinesse erzielt. Die Arbeiten entstehen durch einen Prozess ständigen Übermalens und Auswaschens von nasser Farbe, wodurch die erwähnte Durchlässigkeit der Farben erreicht wird. Die Prozesshaftigkeit der Arbeiten wird unter anderem durch scheinbar unfertige Elemente verdeutlicht, die eine offene Lesart der Arbeiten zulassen und dem Betrachter erlauben, eine Vielzahl an unterschiedlichen Gedankenverbindung zu knüpfen.
Text von Claire Deuticke

Zu ausgewählten Ausstellungen Christian Rothwangls gehören: Fallen forms, Groupshow, Essinger Haus, Mödling (2022), Residency Galerie Krinzinger, Petömyhályfa, HU (2022), When painting kicks in, Groupshow, Galerie Suppan, Vienna (2022), Stable friends, Vienna Art Week, Groupshow, Vienna (2021), Donkey balancing on a Tennis Ball, Soloshow, WAF Gallery Vienna (2021), Nodepressionroom loves Vienna, Groupshow, Munic (2020), Rausprojekt Vol. 2, Groupshow, Hamburg (2020), satellite II at Hochhaus Herrengasse, Groupshow with Galerie Martin Janda, Vienna (2020), ASA Open Studios, Hfbk Hamburg (2019), Parallel Vienna, Karin Ferrari & Christian Rothwangl with Galerie Juenger (2019), Über das Neue/ On the New, Junge Szenen in Wien / Young Scenes in Vienna, Belvedere 21 Vienna (2019)